Die Fahrt über das Mittelmeer ist für Bootsflüchtlinge noch gefährlicher geworden. 2018 kamen pro Tag sechs Migranten bei dem Versuch, Europa zu erreichen, ums Leben, wie das UN-Flüchtlingshilfswerk beklagt. Linkspolitikerin Jelpke spricht von „verbrecherischer Flüchtlingspolitik“.
Die Vereinten Nationen prangern eine alarmierend hohe Zahl von Flüchtlingen an, die bei der Fahrt über das Mittelmeer ums Leben kommen. Mit durchschnittlich sechs Toten pro Tag sei das Mittelmeer 2018 wieder die weltweit gefährlichste Seeroute gewesen, teilte das Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Mittwoch in Genf mit. Insgesamt seien dort im vergangenen Jahr 2.275 Migranten und Flüchtlinge ertrunken.
Den Angaben zufolge sank zwar die Zahl der Toten auf der zentralen Mittelmeerroute von Libyen nach Europa auf weniger als die Hälfte, aber die Todesrate hat sich mehr als verdoppelt. Auf jeweils 14 Flüchtlinge und Migranten, die in Europa ankamen, war laut UNHCR ein Toter zu beklagen. 2017 kam ein Flüchtling ums Leben, während 38 ihr Ziel erreichten.
UN: EU verantwortlich für das Sterben
Das UNHCR macht die restriktive Flüchtlingspolitik von EU-Staaten dafür mitverantwortlich, dass Migranten auf Schlepperbooten in Gefahr geraten und ihr Leben verlieren. So verweigerte Italien privaten Seenotrettungsschiffen die Einfahrt in seine Häfen. Die Rettung von Menschenleben auf hoher See sei keine Frage der Politik, sondern eine uralte Verpflichtung, betonte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi.
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