In den frühen Morgenstunden am Dienstag, 10.06.2019, sind 7 Menschen bei dem Versuch, die griechische Insel Lesbos zu erreichen, ertrunken. Die Nationalitäten der Migrant*innen und Geflüchteten seien noch nicht geklärt, allerdings handele es sich vorwiegend um Afrikaner*innen, wie der Aegaen Boat Report auf facebook veröffentlicht.
Darauf, dass die Türkei für afrikanische Migrant*innen und Geflüchtete eine Station auf der Migrationsroute nach Europa oder Nordamerika sei, verweist Ahval vom 10.06.2019. Der Artikel macht zugleich auf die prekären Lebensbedingungen von afrikanischen Migrant*innen aufmerksam. Da die Türkei nur Durchgangsland auf der intendierten Migration nach Europa oder Nordamerika sei und die Weiterreise teuer sei, seien die Migrant*innen gezwungen, temporär in der Türkei zu bleiben, wo sie ohne Krankenversicherung in 10 bis 15-Stunden-Schichten in Textilwerkstätten arbeiten oder sich mit Gelegenheitsverkäufen über Wasser zu halten versuchen.
Auch wenn die Zahl der Migrant*innen, die die Europäische Union mit dem Boot aus der Türkei zu erreichen versuchen, seit 2015 kleiner geworden ist, auch auf die Existenz des EU-Türkei-Abkommens und illegale Push-Backs der türkischen Küstenwache zurückzuführen, wagen immer wieder Menschen die gefährliche Überfahrt.
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