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UN-Informationen zufolge könnten bei zwei Bootsunglücken bis zu 170 Menschen vor der libyschen Küste ums Leben gekommen sein. Die Menschen waren in Schlauchboten unterwegs Richtung europäisches Festland.
Rettungsaktion im Mittelmeer © Laurin Schmid / SOS MEDITERRANEE
Menschen in Seenot, niemand rettet sie und niemand nimmt sie auf - so kann aktuell die Migrationspolitik der Europäischen Union zusammengefasst werden. Doch einzelne Städte Europas haben sich bereits mit Fliehenden solidarisiert und angeboten sie aufzunehmen. Die Bewegung SEEBRÜCKE fordert jetzt, dass auch Lüneburg sich zum sicheren Hafen erklärt.
Das Beobachtungsflugzeug der zivilen Seenotrettungsorganisation Sea-Watch, die Moonbird, hat am 18.01.2019 um 10:54 einen Funkspruch abgefangen, dass ein Boot in Seenot geraten ist. Das Boot ist halb gesunken und die ersten Menschen sind im Wasser. Ein Handelsschiff ist in der Nähe, aber scheint nicht zu helfen. Dies ist eine Folge von geschlossenen Häfen: zu ängstlich um zu helfen.
Drei Tage lag die Sea-Watch 3 vor Tunesien und wartete darauf, dass sich das Wetter in der Such- und Rettungszone bessert. Seit Gestern patroulliert die Sea-Watch 3 nun wieder als letztes verbliebenes Rettungsschiff vor der libyschen Küste auf der Suche nach Booten.
Die spanischen Behörden verhindern ein erneutes Auslaufen der Open Arms mit der zynischen Begründung, dass sie gegen "die Verpflichtung, die auf See Geretteten im nächsten Hafen abzusetzen" verstoßen hätten. Die Häfen, die die Open Arms nicht reingelassen haben. Während die zivilen Seenotretter*innen in den europäischen Häfen festgehalten werden, sterben die geflüchteten Menschen auf offener See. So wurden in den letzten 48 Stunden erneut sieben angeschwemmte Leichen an der Libyschen Küste bei Sirte geborgen.
Fast drei Wochenlang wurden die zivilen Seenotrettungs-Organisationen See-Watch und Sea-Eye mit 49 aus der Seenot geretteten Menschen daran gehindert an der Küste Maltas anzulegen. Die europäischen Regierungen missbrauchten die Geflüchteten als Geiseln im Streit über die Zuständigkeiten.