Video von Euronews über die aktuelle Situation der Sea-Watch 3
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Die Situation auf dem Mittelmeer ist unerträglich, menschenverachtend, vergleichbar aber weitaus dramatischer als im Juni des vergangenen Jahres. Seit nun 13 Tagen finden 32 Menschen an Bord der „Sea-Watch 3“ keinen sicheren Hafen. Die Menschen auf der „Prof. Albrecht Penck“ warten bereits seit sechs Tagen. In der gestrigen Nacht hat sich das Wetter rapide verschlechtert. Die Schiffe befinden sich in einer bedrohlichen Lage, ohne dass sie einen sicheren Hafen anlaufen dürfen. Unser Protest hat Wirkung gezeigt: Über 30 Städte haben sich zu sicheren Häfen erklärt.
Sea-Eye hat am heutigen 1. Januar 2019 in einem Offenen Brief an die Abgeordneten der Fraktionen der CDU/CSU, der SPD, der Grünen, der FDP und der Linken appelliert, den geretteten Schiffbrüchigen im Mittelmeer zu einem sicheren Hafen zu verhelfen. Hier das Schreiben im Wortlaut:
Sehr geehrte Abgeordnete, Sehr geehrte Damen und Herren,
Kurz vor Jahreswechsel am Samstag den 29.12.2018 rettet die Crew der "Professor Penck" (von der zivilen Seenotrettungsorganisation Sea-Eye), 17 in Seenot geratenen Menschen das Leben. Die Völlig erschöpften geflüchteten befanden sich auf einem kleinen überladene Fischerboot 43 km vor der lybischen Küste. Die Geretteten stammen aus sieben afrikanischen Nationen. Sie stammen aus Mali, Nigeria, Cameroon, dem Sudan, Sierra Leone, Ivory Coast und Guinea Conakry. Sie berichten der Crew von Folter, Menschenhandel und willkürlicher Gewalt. Der jüngste von ihnen ist gerade einmal 17 Jahre alt.
Europa lässt im Mittelmeer keine Nummern und Zahlen ertrinken, sondern Menschen. Sie haben Freunde und Familie, Ängste und Träume. Sie sind Menschen wie du und ich.
sicherlich haben Sie schöne Festtage mit Ihrer Familie verbracht und die Ruhe der Weihnachtszeit genossen. Nicht alle Menschen haben dieses Privileg.
In den vergangenen Stunden retteten die zivilen Seenotrettungsorganisationen Open Arms und Sea-Watch 363 Menschen vor dem Ertrinken im Mittelmeer.